Die Heilige Gertrud von Nivelles

Gertrud von Nivelles, Äbtissin, Heilige, * 626, + 17.3.653 oder 659

Festtag der Heiligen Gertrud von Nivelles: 17. März.

Gertrudislied

Patronin der Pfarrkirche St. Gertrud in Düsseldorf-Eller ist die Heilige Gertrud von Nivelles.

Gertrud wurde 626 - als Tochter des einflußreichen fränkischen Hausmeiers Pippins des Älteren dem merowingisch-fränkischen Hochadel entstammend - in Nivelles, südlich von Brüssel, geboren. Sie war eine Schwester der Äbtissin Begga. Gertrud verzichtete auf eine glänzende Heirat und trat nach dem Tod ihrer Mutter 652 in das Kloster von Nivelles ein, das ihre Mutter Itta (Ida/ Iduberga) auf Veranlassung des Bischofs Amandus von Maastricht gegründet hatte und in dem diese nach dem Tod ihres Gatten selbst als Nonne lebte.

Gertrud wurde erste Äbtissin. Die überaus intelligente Frau eignete sich eine für die damalige Zeit ungewöhnlich hohe Bildung an und war auch als Schriftstellerin und Lehrerin tätig. Sie bemühte sich vor allem um die Bildung der weiblichen Jugend, ließ sich Bücher aus Rom kommen und war eine hervorragende Kennerin der Heiligen Schrift. Sie zeichnete sich aus durch Werke der Barmherzigkeit an Armen und Kranken und unermüdlichen Tugendeifer. Ihr außerordentlicher Einsatz bei der Betreuung von Kranken, Witwen, Pilgern und Gefangenen läßt sie zur besonderen Patronin von Spitälern werden, die im Mittelalter allenthalben ihren Namen tragen. Ihr Gebet vertrieb nach einer Legende eine Mäuse- und Rattenplage, rettete damit die Ernte in der Gegend und bewahrte viele Menschen so vor dem Hungertod.

Ihr Ansehen wuchs weiter, als sich auf ihrem Grab Wunder ereigneten. Auf ihrem Wirken beruht die außergewöhnliche Ausstrahlung der Abtei, die Güter in Brabant und im Kempenland, Fischfanggebiete und Salinen in Friesland und Zeeland sowie Weingüter an den Ufern des Rheins und in der Picardie um Soissons besaß.

Die Verehrung der Heiligen Gertrud erreichte ihren Höhepunkt im 11. und 12. Jahrhundert und erstreckte sich von Deutschland und Österreich bis nach Norditalien, bis ins Baltikum und nach Pommern.

Beim Abschiednehmen und nach einer Versöhnung wurde die "Gertrudenminne" getrunken.

Gertrud ist die Patronin der Krankenhäuser, Armen, Witwen, Pilger und Gefangenen, Herbergen und Reisenden, Gärtner, Feld- und Gartenfrüchte, gegen Ratten- und Mäuseplagen sowie gegen Fieber.
Der Name "Gertrud" bedeutet "die Speerstarke" (althochdeutsch).


Gertrudislied

Lilie du, aus edlem Stamme
Einst erblüht im Frankenland,
Hehre Jungfrau, Liebesflamme,
Schirme uns mit starker Hand.

St. Gertrudis, mild und rein,
Laß uns deine Kinder sein.

Klosterfrau und Hort der Armen,
Bot dein Haus den Müden Rast,
Und dein liebendes Erbarmen
Alle Erdennot umfaßt.

St. Gertrudis, mild und rein,
Laß uns deine Kinder sein.

Treue Mutter deiner Kinder,
Der wir freudig uns geweiht,
Führ durch Not und Tod uns Sünder
Einst zur sel'gen Ewigkeit.

St. Gertrudis, mild und rein,
Laß uns deine Kinder sein.